„Dieses herrliche Spiel mit der Flucht vor Gefahr“: Ruth Klügers weiter leben
Bosco, Lorella
2017-01-01
Abstract
Tod und Flucht sind die Schlüsselworte zu Klügers Erinnerungsbuch oder ,autobiographischem Essay‘ weiter leben (1992). Beide Begriffe sind schon auf der ersten Seite zu finden; mit ersterem setzt das Buch sogar ein. Die Autorin, die sich als „eine, die sich auf die Flucht begibt, nicht erst wenn sie Gefahr wittert, sondern schon, wenn sie nervös wird“ bezeichnet, stellt einige Zeilen später fest: „Denn Flucht war das Schönste, damals und immer noch.“ Als die Autorin ein Kinderspiel mit dem später deportierten und ermordeten Halbbruder Schorschi beschreibt, finden sich beide Begriffe wiederum gekoppelt: „Man muß fliehen lernen“, denn „wenn man lang genug wartet, dann kommt der Tod.“ Das ist der Grundsatz, den sich die Autorin aus dem Spiel mit einer imaginären Gefahr einprägt und den sie noch später, im Laufe ihrer Geschichte, beherzigen wird. Doch geht es bei Ruth Klüger nicht um eine „escape-story […] mit Happy-end“. Flucht entspricht – auf einer poetologischen Ebene – Klügers autobiographischem Projekt und eigenwilliger Erinnerungsarbeit. Um die poetologische und ethische Relevanz der Flucht in weiter leben wird es in den folgenden Überlegungen gehen.File in questo prodotto:
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