Biographie als Möglichkeitsraum. Bitextualität in Emmy Hennings’ Hugo Ball-Erinnerungsbüchern jenseits von Faktenbezogenheit
BOSCO, Carmela Lorella Ausilia
2016-01-01
Abstract
Im vorliegenden Beitrag sollen Emmy Hennings’ Legitimationsmechanismen biographischen Schreibens näher erläutert werden, ausgehend von der für ihre Bücher charakteristischen Verschränkung vom biographischen und autobiographischen Diskurs. Da sowohl Emmy Hennings als auch Hugo Ball demselben performativen Konzept des Lebens als Verwandlung ver-pflichtet sind, dient das biographische Schreiben nicht nur zur Konstruktion des Bildes des Biographierten, sondern auch des Selbstbildes der Biographie-renden. Der Rekurs auf den Begriff vom „bitextuellen Schreiben“ soll daher verdeutlichen, wie die Autoren Hennings und Ball im biographischen Text gleichzeitig kopräsent sind. Es soll ferner gezeigt werden, wie die Ball-Biographien auf Balls autobiographisches Material vielfach Bezug nehmen, ihn vo-raussetzen, vergegenwärtigen oder es im Text ergänzen. Zum Schluss soll näher beleuchtet werden, wie die Autorin das avantgardistische Konzept der Überführung von Kunst ins Leben in die Praxis umsetzt, indem sie die Grenzen des biographischen Genres sprengt und aus Hugo Balls Leben keine abgeschlossene Lebensschreibung, sondern die Legende eines Künstlerheiligen macht, an deren Fortbildung die Rezipienten weiter ansetzen können. Vor diesem Hintergrund finden ihre heute noch durchaus lesenswerten biographischen Arbeiten ihre ästhetisch-literarische Legitimation jenseits eines engen Verständnisses der Faktenbezogenheit.File in questo prodotto:
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